Was ist eine wesentliche Klimavariable?
Wesentliche Klimavariablen sind Schlüsselindikatoren, die das sich verändernde Klima der Erde beschreiben
Die sogenannten wesentlichen Klimavariablen (Essential Climate Variables, ECVs) tragen entscheidend zur Charakterisierung des Erdklimas bei und liefern ein Bild des Klimawandels im globalen Maßstab.
Gemeinsam liefern sie die empirischen Evidenzen zur Unterstützung der Klimawissenschaft und zur besseren Vorhersage künftiger Veränderungen. Sie können verwendet werden, um Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen auszuarbeiten, Klimarisiken zu bewerten, Klimaereignisse den zugrunde liegenden Ursachen zuzuordnen und Klimadienstleistungen zu unterstützen.
Wissenschaft und Politik haben das ECV-Konzept weitgehend befürwortet. Klimamodellierer verwenden ECVs, um die treibenden Kräfte, Wechselwirkungen und Rückkopplungen aufgrund des Klimawandels zu verstehen. Sie nutzen sie, um Televerbindungen, Umkipppunkte und Flüsse von Energie, Wasser und Kohlenstoff zu untersuchen und zukünftige Veränderungen vorherzusagen.
Die systematische Beobachtung des Erdklimas ist die fundamentale Grundlage, auf der die UNFCCC gegründet und das Pariser Abkommen verabschiedet wurde. Das Global Climate Observing System (GCOS) spezifiziert derzeit 54 ECVs, von denen etwa 60 Prozent durch Satellitendaten erfasst werden können.
Satellitenbeobachtungen sind einzigartig, da sie in der räumlichen Dimension eine globale Abdeckung haben, und in der Zeitdimension Datenreihen konsistenter Beobachtung bieten. Die ESA Climate Change Initiative (CCI) der ESA nutzt das vollständige Satellitendatenarchiv, um die wissenschaftliche Grundlage zu entwickeln und Datensätze von 21 ECVs zu erstellen, die mehr als dreißig Jahre zurückreichen.
Alle ECV-Datensätze der CCI sind vollständig validiert und weisen ein hohes Maß an Rückverfolgbarkeit und Konsistenz auf, einschließlich quantitativer Schätzungen der Unsicherheit, die sowohl von der Klimawissenschaft als auch von den Modellierer gefordert werden.